Hans blieb do

"Donaueschinger Narrenmarsch"

Neben dem Michelesmarsch erklingt während der Umzüge in Wolfach öfters der weit verbreitete Narrenmarsch "Hans blieb do". Dessen A- und B-Teil geht auf einen Narrenmarsch zurück, der den Einzug der Abgesandten aus Donaueschingen zu Beginn des 3. Aktes des von dem fürstlich-fürstenbergischen Hofkomponisten Johann Wenzel Kalliwoda (1801-1866) unter dem närrischen Pseudonym "Schneckenfinger" komponierten und am 2. März 1840 (Fastnachtmontag) in Donaueschingen uraufgeführten Fastnachtspiels "Billibambuff's Hochzeitsreise zum Orcus und Olymp" begleitet. Bereits in der Ouvertüre bildet nach einer fanfarenartigen Einleitung die Melodie des Marsches, motivisch verarbeitet und von einem klassischen Sinfonieorchester mit Triangel, Becken und großer Trommel gespielt, das Hauptthema der Komposition.

Donaueschinger Narrenmarsch

Der Text "Hans blieb do", der in vielerlei Varianten im deutschsprachigen Raum verbreitet ist und zu unterschiedlichen Melodien gesungen wird, wurde dem Marsch erst später unterlegt. Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass Kalliwoda für seinen Marsch ein Volkslied aus seiner böhmischen Heimat bearbeitete, doch lässt sich eine konkrete Vorlage bislang nicht nachweisen. Der Marsch gelangte 1897 über den Vöhrenbacher Stadtkapellmeister Wiedel zu Josef Schultis (1873-1957), dem Dirigenten der Furtwanger Stadtkapelle, der ihn 1901 mit einem selbst komponierten Trio-Teil ergänzte. Kalliwodas zweiteilige Originalfassung wird heutzutage in Donaueschingen und Bräunlingen als Narrenmarsch gespielt, die Schultis-Version in Furtwangen, Hornberg, Hüfingen, Triberg und Wolfach, wobei es jeweils kleinere Varianten in der Melodieführung und im Text gibt.

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